Zu jeder Jahreszeit bietet der Müritz Nationalpark sein eigenes faszinierendes Naturschauspiel. Es beginnt im Frühjahr mit dem Trompeten der Vögel des Glücks, den Kranichen und endet mit den märchenhaften Szenerien vergangener Zeiten, aus tiefen Wäldern, glitzernden Seen und wilden Moorlandschaften. Die einst urbare Natur, die lange Zeit vom Menschen genutzt wurde findet wieder Ruhe, kann sich ungestört in ihrer Vielfalt entwickeln und den Besuchern ihre einzigartige Schönheit präsentieren.
Beispiel dieser Einzigartigkeiten des Müritz Nationalparks ist der Buchenwald Serrahn nahe der Stadt Neustrelitz, welcher in das Weltkulturerbe der UNESCO 2011 aufgenommen wurde. Der Buchenwald zählt zu den ältesten Buchenwäldern Deutschlands. Im Frühjahr gezeichnet mit durchscheinendem frischen Grün, im Herbst durch mit dem Wind spielendem bunten Laub gepaart mit dem Zauber des hügeliegen Waldlandes, voller Seen und wundersamen Mooren. Mit diesem Buchenwald ist ein Teil unserer ursprünglichen Landschaft der Buchenurwälder in Deutschland erhalten geblieben und zeigt uns in beeindruckender Weise. Der Erhalt geht auf die Jagdleidenschaft der Großherzöge von Mecklenburg-Strelitz zurück, wodurch die Wälder von Serrahn forstlich nahezu unangetastet blieben.
Im Müritz Nationalpark trifft man vorwiegend aufgrund der jahrhundertelang intensiven wirtschaftlichen Nutzung Kiefernbaumbestände an. In den periodisch auftretenden feuchteren Gebieten gesellen sich Erlen-Sumpfwälder dazu. Im Land der tausend Seen ist es natürlich nicht verwunderlich, dass sie im Müritz Nationalpark auch zu finden sind. Sie liegen einsam und idyllisch und strahlen mit dem Spiel ihrer Wellen eine stimmungsvolle Ruhe aus. Teilweise sind es Quellseen mit besonders klarem Wasser, teilweise braungefäbte Moorseen, oder die grün gefärbten Erlen-Sumfgewässer. Im Nationalpark befindet sich auch die Quelle der Havel, die Namenspatron für das Havelland ist, Brandenburgs größtes und bekanntestes Obstanbaugebiet.
Zu einem Nationalpark gehört auch eine Artenvielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt, die sie hier auch vorfinden. So finden Sie auf verhältnismäßig nährstoffarmen und kalkhaltigen Böden Schneidried an, die Sie zwischen Müritzhof und Specker See sehen können. Das Moorgebiet wird in den Sommermonaten durch das Wollgras belebt. Und auf den Seen bedecken riesige Teppiche von Seerosen die Wasseroberfläche.
In der Tierwelt setzt sich die Artenvielfalt ebenfalls fort. Die schon erwähnten Kraniche - Vögel des Glücks rasten auf ihrem Flug nach Nord und Süd im Frühjahr und Herbst im Mecklenburger Seengebiet und künden mit ihrem trompetenartigen Rufen die Saison an bzw. im Herbst das Saisonende. Ein Teil der Kraniche bleibt im Müritzgebiet und bauen ihre Nester den Erlenwäldern, Mooren und Röhrichten, die ihnen im seichten Wasser Schutz vor heimischen Wild bieten. Dies ist auch der Lebensraum für des Moorfrosches, der Ende März mit seiner Laichzeit beginnt.
Markantestes Tier für den Müritz Nationalpark ist der Seeadler, der am unendlichen Himmel über dem Nationalpark seine Kreise zieht. Dieser bleibt gegenüber seinem Verwandten dem Fischadler das ganze Jahr über im Nationalpark. Auf dem Wasser tummeln sich viele Entenarten, darunter die Rohrdrommel (Moorochse), dessen dumpfdröhnende Rufe in der Dämmerung aus den dichten Röhrichten gut zu hören sind.
Unser heimisches Dammwild soll hier nicht vergessen werden. Neben dem Fuchs, Wildschwein finden Sie auch das Rotwild mit seinem König des deutschen Waldes dem Hirsch, dessen Brunftrufe den Nationalpark mit Beginn des Herbstes zu hören sind. Dann ruft er sein Rudel um sich zusammen und verteidigt es gegeb seine Nebenbuhler.
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